Christian Stangl

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Christian Stangl am Gipfel des
Cho Oyu (8188 m)

Christian Stangl (* 10. Juli 1966 in Landl) ist ein österreichischer Alpinist und Bergführer. Durch zahlreiche besonders schnelle Besteigungen hoher Berge wurde er als „Skyrunner“ bekannt. Am 15. Jänner 2013 hat Stangl als erster Mensch die Seven Second Summits bezwungen, die zweithöchsten Berge aller sieben Kontinente. Im Jahr 2010 hatte er einräumen müssen, den Gipfel des K2 (8611 m) nicht wie zuvor behauptet erreicht zu haben. Seitdem belegte er seine Gipfelbesteigungen mehrfach. Im Jahr 2012 stand er auf dem Gipfel des K2.

Stangls wichtigster Erfolg war die Besteigung der jeweils drei höchsten Berge auf allen sieben Kontinenten, der sogenannten Triple Seven Summits – als erstem Bergsteiger gelang ihm die Besteigung aller 21 Gipfel. Am 23. August 2013 schloss er dieses Projekt mit der Besteigung des Shkhara (5193 m) ab. Wegen einiger Mess- und Definitionsfragen bestieg er insgesamt 30 Gipfel und konnte damit jegliche Fehler ausschließen. Alle 21 Gipfel seines Triple-Seven-Summits-Projekts sind mehrfach verifiziert worden. Das Guinness-Buch der Rekorde hat drei Pionierleistungen Stangls zertifiziert.

Leben und Unternehmungen

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Kindheit und Jugend

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Christian Stangl wurde 1966 in Landl im Osten des alpinen Nationalparks Gesäuse geboren. Nach der Schulzeit absolvierte er eine fünfjährige Ausbildung zum Elektrotechniker (HTL). Wenig später begann er mit dem Klettern und unternahm erste Hochtouren in den Westalpen. Schon bald folgten erste Solo- und Speedbegehungen, Enchaînements und Winterbegehungen, hauptsächlich im Gesäuse.[1] 1989 begann er die Ausbildung zum Bergführer.[2]

Höhenbergsteigen

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Mit dem Höhenbergsteigen begann Christian Stangl Anfang der 1990er-Jahre; in den südamerikanischen Anden bestieg er mehrere Sechstausender, unter anderem den 6961 m hohen Aconcagua (1990). Beim Versuch, seinen ersten Siebentausender, den 7285 m hohen Ogre zu besteigen, wurde er 1991 von einer Lawine schwer verletzt.[3] Es folgten ein Versuch am Latok II (7108 m) 1993 und weitere hohe Andengipfel. 1998 erreichte Stangl mit dem Shishapangma seinen ersten Achttausender, die Besteigung erfolgte über die „Britenroute“ in der Südwand. In den nächsten Jahren versuchte Stangl Erstbegehungen am Gasherbrum I und konnte 2001 eine Solobesteigung des Cho Oyu verzeichnen, seine dabei begangene Neuroute vereinigt sich auf 7000 m mit der Tichy-Route von 1954.[2][4]

Beginn des „Skyrunning“

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Ab 1995 entwickelte Stangl anlässlich schneller Besteigungen hoher Andengipfel die Idee, Höhenbergsteigen „auf Zeit“ auszuprobieren und sich den geringeren Materialbedarf bei schnellen, eintägigen Begehungen zunutze zu machen.[5] 2002 bestieg er den Aconcagua in 4:25 Stunden vom Basislager zum Gipfel, was er als seinen ersten Skyrun bezeichnet. 2003 unternahm er mit seinem „Jogging-High-Projekt“ einen ersten Serien-Skyrun, der neun Sechstausender in 18 Tagen umfasste. Im darauffolgenden Jahr versuchte er am Broad Peak eine erste Besteigung eines Achttausenders an einem Tag und erreichte den Kibo in 5:36 Stunden.[2] 2005 bestieg Stangl in den Anden zehn Sechstausender in sieben Tagen. 2006 folgten drei Sechstausender an einem Tag und 2008 vier Sechstausender an einem Tag (Prinacota, Pomerape, Acotango, Guallatiri).[6]

In seiner theoretischen Konzeption des Skyrunnings orientierte sich Stangl am Alpinstil und bezeichnete seinen Begehungsstil selbst als „Superalpinstil“.[7] Dies bezieht sich auf den Verzicht auf feste Hochlager, Träger und zusätzlichen Sauerstoff. Stangl benutzte jedoch, wenn vorhanden, die von anderen Teams gelegten Fixseile und hinterlassenen Spuren, sodass sein Begehungsstil oft in entscheidenden Punkten vom Alpinstil abweicht.[7][8]

Seven Summits: Speed-Projekt

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Mit der ersten Besteigung des Mount Everest innerhalb von einem Tag 2006 begann Stangl seinen Versuch, alle Seven Summits, die höchsten Gipfel der Kontinente, im Skyrunning-Stil zu besteigen. Dieses Projekt schloss er am 7. Dezember 2007 mit einem neuen Rekord am Mount Vinson erfolgreich ab. Die Gesamtzeit für die Besteigung aller sieben Gipfel gibt er mit 58 Stunden und 45 Minuten an, sie beträgt damit etwa ein Achtel der sonst üblichen Zeit.[2][9]

Die Einzelzeiten bei dieser Unternehmung waren:

Seven Second Summits

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Als nächstes Projekt verfolgte Stangl das Ziel, auch die zweithöchsten Kontinentalgipfel, die sogenannten Seven Second Summits, im Skyrunning-Stil zu besteigen. Wenn ihm diese Besteigungsserie als erstem Bergsteiger gelingen sollte, wäre er zugleich der Erste, der sowohl die Seven Summits als auch die Seven Second Summits vollendet hat. Bereits im Jahr 2007 hatte Stangl einige Gipfel für dieses Projekt ins Visier genommen, er bestieg den Ojos del Salado (6893 m) in den Anden und den Ngga Pulu (4862 m) auf der zu Ozeanien gehörenden Insel Neuguinea.[6]

Im Jahr 2008 bestieg Stangl bei einer längeren Expedition mehrere der höchsten Berge von Antarktika. Den Gipfel des Mount Shinn (4660 m) erreichte Stangl auf einer neuen direkten Route durch die Südwand.[10] Auch der Mount Gardner (4587 m) konnte bestiegen werden, aber beim zweithöchsten Berg des Kontinents, dem 4852 Meter hohen Mount Tyree, gelang bei dieser Expedition kein Gipfelerfolg.[6]

Im Sommer des Jahres 2008 unternahm Stangl seine erste Expedition zum K2, mit 8611 Metern der zweithöchste Berg Asiens. Der Berg gilt als gefährlich und sehr schwer zu besteigen. Nachdem infolge einer Eislawine am „Flaschenhals“ (ca. 8200 m) elf Bergsteiger ums Leben gekommen waren, brachen Stangl und die meisten anderen Bergsteiger ihre Expeditionen ab (siehe K2-Tragödie 2008). Stangl hatte zuvor auf dem Abruzzi-Sporn eine Höhe von 8100 Metern erreicht.[6][11]

Zu Beginn des Jahres 2009 gelang Stangl die Besteigung des 5199 Meter hohen Batian in Afrika und im September eine Besteigung des 5224 Meter hohen Dychtau im Kaukasus. Außerdem unternahm er einen weiteren Versuch, den K2 zu besteigen. Beim Gipfelversuch erreichte ein internationales Team, dem auch Stangl angehörte, eine Höhe von etwa 8300 Metern; hüfthoher Schnee verhinderte einen Gipfelerfolg. Seit dem Jahr 2009 verfolgte Stangl sein Projekt öffentlich unter dem Titel „14 Seven Summits“.[11]

Im Jahr 2010 bestieg Stangl zunächst den Puncak Trikora (4730 m) in Ozeanien, anschließend den zweithöchsten Berg Nordamerikas, den 5959 Meter hohen Mount Logan in Kanada. Er begab sich im Sommer zum dritten Mal in den pakistanischen Karakorum, um den K2 zu besteigen.[6]

Mit der Besteigung der zweithöchsten Gipfel Ozeaniens (siehe Tabelle) war Stangl im Jänner 2013 schließlich der erste Mensch, der erfolgreich die zweithöchsten Gipfel der sieben Kontinente erklommen hatte.[12][13]

Kontroverse um den K2 2010

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Eine besondere bergsteigerische Leistung wollte Stangl am 12. August 2010 im Zuge seines „14 Seven Summits“-Projektes für sich verbuchen. Er gab an, um 10 Uhr vormittags den Gipfel des K2 (8611 m), des zweithöchsten Berges der Erde, erreicht zu haben. Er sei bei dieser Tour insgesamt 70 Stunden unterwegs gewesen, das wäre Rekordzeit gewesen. Er wäre zudem der erste Bergsteiger seit 2008 gewesen, der den Gipfel des K2 erreicht hätte. Für Stangls „14 Seven Summits“-Projekt schien jetzt nur noch der Mount Tyree zu fehlen, den er noch im Dezember 2010 besteigen wollte.

Allerdings gab es sehr schnell Zweifel an dieser Besteigung. So sollen laut den Bergsteigern, die mit Stangl zur gleichen Zeit am K2 waren, wie Zsolt Török, George Dijmarescu und Maxut Zhumayev, keine Spuren von Stangl auf dem von ihm selber beschriebenen Weg vorhanden gewesen sein. Die von Stangl beschriebene Route konnte er also ihrer Meinung nach nicht genommen haben.

Auch das Wetter auf den Bildern der Gipfelbesteigung passte nicht zu den am Tag der Beschreibung vorherrschenden Bedingungen. So zeigen die Bilder einen sonnigen Tag, im Gegensatz zu den Beobachtungen der Bergsteiger am K2.

Weiterhin war Stangl nach der Rückkehr vom K2 bei bester Gesundheit, kein Anzeichen einer Erschöpfung war zu erkennen. Noch am gleichen Tag trat Stangl den Heimweg an. So blieben zwei ungenaue Fotos der einzige Beweis des Gipfelerfolges, da er weder Handy noch GPS-Gerät bei sich trug.

Stangl erklärte am 31. August 2010, angesichts von mehreren Erpressungsversuchen und Bedrohungen durch einige Bergsteiger wolle er sich zu dem Thema nicht äußern und sich auch nicht verteidigen.[14] Kurz darauf nahm er dann doch in einer E-Mail Stellung zu einigen Kritikpunkten. Dass er den anderen Bergsteigern nicht begegnet sei, könne daran gelegen haben, dass er beim Abstieg teilweise einen anderen Weg genommen habe. Das ungenaue Gipfelfoto begründete er damit, dass er sich selbst habe aufnehmen müssen.[15]

Am 7. September 2010 gab Stangl zu, dass er den Gipfel des K2 nicht erreicht hatte. Das vermeintliche Gipfelfoto sei etwa 1000 Höhenmeter unter dem Gipfel aufgenommen worden. Stangl gab an, so sehr unter Druck gestanden zu sein, dass er sich die Gipfelbesteigung nur eingebildet habe.[16] Laut Medienberichten vom 8. September 2010 hatte Stangl das Basislager in 5300 m Höhe gar nicht verlassen. Da das Wetter am betreffenden Tag nicht zum Himmel am „Gipfelfoto“ passt und das Foto nach einem Vergleich mit früheren Bildern in der Nähe von Lager 3 aufgenommen wurde, geht man davon aus, dass es von einem früheren Versuch stammt.[17][18]

Triple Seven Summits

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Weltkarte der Triple Seven Summits, der drei höchsten Gipfel aller sieben Kontinente

Der K2-Skandal bewog Stangl zu einem radikalen Umdenken. Er zog sich zeitweise aus der Öffentlichkeit zurück und setzte seine Besteigungen auf den sieben Kontinenten erst nach einer längeren Unterbrechung fort. Dabei erweiterte er das Projekt Seven Second Summits – fortan ging es ihm darum, als erster Mensch die drei höchsten Berge aller sieben Kontinente zu besteigen, die sogenannten Triple Seven Summits („21 Weltberge im 21. Jahrhundert“). Damit war auch eine Abkehr vom Speed-Bergsteigen verbunden. Stangl legte nun erheblich größeren Wert auf die exakte Dokumentation seiner Erfolge (Fotos, Videos, GPS-Tracks).

Noch Ende 2010 gelang ihm die Besteigung des Pico de Orizaba (5636 m, Mexiko), der dritthöchste Berg von Nordamerika. Im Frühjahr 2011 fuhr Stangl mit einem einfachen Militärfahrrad vom Indischen Ozean in den Himalaja, wanderte dann 11 Tage ins Basislager des Kangchendzönga (8586 m) und konnte nach insgesamt 76 Tagen den Gipfel des dritthöchsten Berges von Asien erreichen. In der Fachwelt erntete er für diese Achttausendertour by fair means einige Anerkennung. Im Sommer 2011 ging es erneut zum K2, aber wie schon seit 2008 konnte auch in dieser Saison kein Bergsteiger den Gipfel von der pakistanischen Seite aus erreichen.[19][20][21][22]

Für Ende 2011 plante Stangl eine Expedition zur Besteigung des Mount Tyree (4852 m), des zweithöchsten Berges von Antarktika. Da für Stangl die Seven Second Summits nur noch ein Zwischenziel für sein 21-Weltgipfel-Projekt waren, lud er seinen Mitbewerber Hans Kammerlander ein, die Besteigung des Mount Tyree gemeinsam zu machen. Am 3. Jänner 2012 gelangten sie zusammen mit dem Österreicher Robert Miller über die Ostwand und den Nordostgrat auf den Gipfel des Mount Tyree.[23]

Im Februar 2012 stand für Stangl eine erneute Reise nach Neuguinea auf dem Programm; zuvor hatten ungenaue und teils veraltete Messungen erhebliche Unsicherheiten für die Rangfolge der höchsten Berge Ozeaniens bewirkt. Der deutsche Alpin-Chronist Eberhard Jurgalski wies auf NASA-Messungen aus dem Jahr 2000 (Shuttle Radar Topography Mission) hin, die ergeben hatten, dass der Puncak Mandala höher als der Puncak Trikora ist. Die Besteigung des Puncak Mandala (4758 m) erfolgte am 28. Februar 2012 über die Nordseite. Dabei setzte Stangl, wie bereits bei früheren Besteigungen, GPS-Technik ein, um zusätzliche Sicherheit zu erlangen. Er bestätigte die Radarmessungen der NASA (siehe Seven Second Summits).[12][24][25]

Im Sommer 2012 folgte eine neue K2-Expedition; die Bedingungen waren dieses Mal deutlich besser als in den Jahren davor. Am späten Abend des 30. Juli begannen Stangl und der polnische Bergsteiger Adam Bielecki ihren entscheidenden Aufstieg direkt von Lager III (7400 m) und gelangten am nächsten Tag gegen 16 Uhr auf den 8611 Meter hohen Gipfel. Die Bergsteiger absolvierten die Besteigung ohne zusätzlichen Sauerstoff. Nach insgesamt 23 Stunden erreichten sie wieder das Lager III.[11][26][27][28]

Im Dezember 2012 bestieg er den Margherita Peak (5109 m) im Ruwenzori-Gebirge, weil zu dieser Zeit noch nicht ausgeschlossen werden konnte, dass dies vielleicht doch der dritthöchste Berg Afrikas war. Seine GPS-Messungen bestätigten, dass der Margherita Peak nur der vierthöchste Gipfel Afrikas ist.[29][30]

Neue geografische Erkenntnisse veranlassten Stangl im Jänner 2013 zu einer weiteren Neuguinea-Expedition. Die Mitarbeiter der US-amerikanischen Internetplattform Peakbagger.com hatten 2012 eine Aufstellung der Seven Second Summits veröffentlicht, bei der erstmals der Sumantri mit 4870 Metern Höhe und 350 Metern topografischer Prominenz als zweithöchster Berg Ozeaniens aufgeführt wurde. Stangl hatte schon mehrere andere Gipfel auf Neuguinea bestiegen, konnte aber die neuen Informationen nicht ignorieren. Am 15. Jänner 2013 bestieg er den Sumantri und machte Vermessungen mit GPS. Er bestätigte die neuen Erkenntnisse und musste seine eigene Aufstellung der Triple Seven Summits entsprechend korrigieren.[31][32][33]

Ende Jänner 2013 bestieg Stangl gemäß den Bass-Kriterien auch die drei höchsten Berge des australischen Festlandes, den Mount Kosciuszko (2228 m), den Mount Townsend (2209 m) und den Mount Twynam (2195 m) in den Snowy Mountains von New South Wales.[6]

Schließlich reiste Stangl noch in den Kaukasus und bestieg am 23. August 2013 zusammen mit dem Georgier Archil Badriashvili und dem Österreicher Michael Haidn den 5193 Meter hohen Shkhara über die Südwand. Der dritthöchste Berg Europas war der letzte Berg für die Triple Seven Summits.[34][35][36][37]

Anschließend wurden Stangls Erfolge vom Chronisten Eberhard Jurgalski,[38][39] der Fachkommission von Guinness World Records[40][41][42] und zahlreichen internationalen Alpin-Journalisten bestätigt.[43][44][45][46][47]

Guinness World Records

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Von Guinness World Records wurden Stangl insgesamt drei Alpinismus-Rekorde zuerkannt:

  • Erster Bergsteiger auf den Triple Seven Summits, erreicht in einem Zeitraum von sieben Jahren (Mount Everest 2006 – Shkhara 2013).[48]
  • Erster Bergsteiger auf den Seven Second Summits, erreicht in einem Zeitraum von sechs Jahren (Ojos del Salado 2007 – Sumantri 2013).[49]
  • Erster Bergsteiger auf den Seven Third Summits, erreicht in einem Zeitraum von fünf Jahren (Mount Shinn 2008 – Shkhara 2013).[50]

Am 17. September 2013 nahm Stangl die drei Urkunden im Empfang. Die drei Pionierleistungen erschienen anschließend im Guinness-Buch des Jahres 2014.[40]

Tabelle der Triple Seven Summits

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Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Daten von Christian Stangls Besteigungen für das Triple Seven Summits Projekt. Sie basiert im Wesentlichen auf einer von Eberhard Jurgalski erstellten Liste[39] und Stangls Projekt-Website.[51] Bei der Nummerierung wurde berücksichtigt, dass es sich eigentlich um 21 Berge handelt, wobei die alpinistische Tradition mit den Listen von Bass und Messner zwei leicht unterschiedliche Varianten anerkennt, die Bass-Version (B) und die anspruchsvollere Messner-Version (M).

Nr. Datum Berg Höhe Kontinent Besteigungsserie M B Anmerkungen
1 25.05.2006 Mount Everest 8848 m Asien Seven Summits Nordroute, Skyrun 16:42 h, ohne zusätzlichen Sauerstoff
2 23.11.2007 Aconcagua 6961 m Südamerika Seven Summits 1990, 2002, 2007. Skyrun 4:25 h (2002, Rekord)
3 26.05.2007 Denali 6194 m Nordamerika Seven Summits West-Buttress-Route, Skyrun 16:45 h
4 13.02.2009 Kibo 5895 m Afrika Seven Summits Rongai-Route, Skyrun 5:36 h (2004)
5 03.06.2012 Elbrus 5642 m Europa Seven Summits 2004, 2006, 2012. Skyrun 5:18 h (2006, Rekord)
6 07.12.2007 Mount Vinson 4892 m Antarktika Seven Summits 2007, 2009. Skyrun 9:10 h (2007, Rekord)
7a 08.04.2007 Carstensz-Pyramide 4884 m Ozeanien / Australien Seven Summits Nordwand, Harrer-Route, Skyrun 0:49 h (Rekord)
7b 27.01.2013 Mount Kosciuszko 2228 m Ozeanien / Australien Seven Summits
8 31.07.2012 K2 8611 m Asien Seven Second Summits Südostgrat (Abruzzi), ohne zusätzlichen Sauerstoff
9 24.02.2007 Ojos del Salado 6893 m Südamerika Seven Second Summits 1996, 2007. Skyrun 3:44 h (2007)
10 22.05.2010 Mount Logan 5959 m Nordamerika Seven Second Summits King-Trench-Route
11 06.09.2009 Dychtau 5205 m Europa Seven Second Summits Nordwestgrat
12 06.02.2009 Batian 5199 m Afrika Seven Second Summits Nelion-Ostwand und Gratübergang zum Batian
13 03.01.2012 Mount Tyree 4852 m Antarktika Seven Second Summits Route über NO-Grat und Ostwand
14a 15.01.2013 Sumantri 4870 m Ozeanien / Australien Seven Second Summits Südflanke, Traverse von Ngga Pulu und Sumantri
14b 28.01.2013 Mount Townsend 2209 m Ozeanien / Australien Seven Second Summits
15 20.05.2011 Kangchendzönga 8586 m Asien Seven Third Summits Südwestflanke, ohne zusätzlichen Sauerstoff
16 21.12.2008 Monte Pissis 6795 m Südamerika Seven Third Summits Route über die Nordflanke
17 16.12.2010 Pico de Orizaba 5636 m Nordamerika Seven Third Summits Route via Refugio Piedra Grande
18 23.08.2013 Schchara 5193 m Europa Seven Third Summits Südostwand
19 12.02.2009 Mawenzi 5148 m Afrika Seven Third Summits Öhler-Route, Variation
20 25.11.2008 Mount Shinn 4660 m Antarktika Seven Third Summits Erstbegehung direkte Südwand, solo
21a 28.02.2012 Puncak Mandala 4758 m Ozeanien / Australien Seven Third Summits Neuroute über die NW-Flanke
21b 28.01.2013 Mount Twynam 2195 m Ozeanien / Australien Seven Third Summits

Besteigungen zusätzlich zur Messner-Version

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Neben den 21 Bergen der Messner-Version, die Stangl als die eigentlichen „21 Weltberge“ ansieht, bestieg Stangl, um allen Definitionen zu genügen und einige Unklarheiten zu beseitigen, noch neun weitere Gipfel auf drei Kontinenten.[6][35]

  • Um auch der Bass-Version zu genügen, bestieg er die drei höchsten Berge des australischen Festlandes: Mount Kosciuszko, Mount Townsend und Mount Twynam (siehe 7b, 14b, 21b in der Tabelle).
  • Im Jahr 2012 bestieg er im Rahmen des Projekts die drei höchsten Berge der Alpen: den Mont Blanc (4810 m), den er schon 1985 bestiegen hatte, sowie die Dufourspitze (4634 m) und den Dom (4545 m). In der Geografie ist es eine von mehreren üblichen Lehrmeinungen, die Grenze zwischen Europa und Asien nördlich des Kaukasus entlang der Manytschniederung zu ziehen. Damit wären die Alpen das höchste Gebirge Europas und die drei höchsten Berge der Alpen wären die drei höchsten des Kontinents.
  • Drei weitere Gipfel wurden aufgrund von zeitweiligen Unklarheiten bezüglich der Höhenangaben bestiegen: Ngga Pulu (2007, nochmals 2013) und Puncak Trikora (2010) in Ozeanien sowie der Rwenzori (Margherita Peak) (2012) in Afrika.[30]

Andere Unternehmungen und Privates

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Christian Stangl unternahm bereits in seiner Jugend lange Fahrradtouren. So fuhr er 1985 in 28 Tagen quer durch die Alpen, wobei er Matterhorn, Mont Blanc, Eiger, Piz Palü, Cevedale, Königsspitze und Ortler bestieg.[2] Als Training fuhr er mit dem Fahrrad lange Touren, zum Beispiel 2001 in 21 Tagen von Admont nach Gibraltar[52] oder 2002 von Admont nach Athen.[6] 2005 durchquerte er zu Fuß die Atacamawüste in Nord-Süd-Richtung allein in 34 Tagen, wobei er eine Strecke von 900 Kilometern zurücklegte.[2]

2022 unternahm Stangl eine Expedition in Südamerika, bei der er in einer Solobegehung den Alma Negra (6.110 m) als erster auf einer neuen Route vom Süden her besteigen konnte.[53]

Christian Stangl lebt in Hall bei Admont (Steiermark) und arbeitet als staatlich geprüfter Berg- und Skiführer. Er hält Multimediavorträge über seine Besteigungen und leitet Seminare für Führungskräfte.[54][55]

Einzelnachweise

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  1. Stangl, Kren: Skyrunner, S. 15–17.
  2. a b c d e f Stangl, Kren: Skyrunner, S. 184–190.
  3. Stangl, Kren: Skyrunner, S. 24–29.
  4. Richard Sale, Eberhard Jurgalski, George Rodway: Herausforderung 8000er: die höchsten Berge der Welt im 21. Jahrhundert. Tyrolia, Innsbruck/Wien 2013. S. 108 f.
  5. Stangl, Kren: Skyrunner, S. 65–67.
  6. a b c d e f g h Christian Stangl: Curriculum Vitae skyrunning.at (archivierte Website).
  7. a b Stangl, Kren: Skyrunner, S. 66.
  8. Stangl, Kren: Skyrunner, S. 158.
  9. Speedbergsteiger Christian Stangl sueddeutsche.de, 27. November 2007 (Kurzbericht mit Zeitangaben und 12 Bildern).
  10. Climb Magazine, März 2010, S. 67–74: Antarctica 2008–2009. Tourenbeschreibung Shinn S. 67 f. (englisch), Routenskizze S. 74.
  11. a b c Christian Stangl: K2 – Gipfel am 31. Juli 2012 skyrunning.at (archivierte Website).
  12. a b Eberhard Jurgalski: Kammerlander/Stangl: “Seven Second” and “Third” Facts 8000ers.com, 30. März 2012, Update Oktober 2013.
  13. About the second 7summits 7summits.com.
  14. K2 ascent: Official Statement from Christian Stangl 8000ers.com, 31. August 2010.
  15. Streit um Gipfelsiege von Stangl und Oh Eun-Sun bergsteigen.com, 1. September 2010.
  16. Besteigung „nur eingebildet“ auf ORF.at. Abgerufen am 8. September 2010.
  17. Stangl: Ich war doch nicht auf dem K2 bergsteigen.com, 7. September 2010.
  18. Falsches Geständnis: Christian Stangls doppelte Lüge um den K2-Gipfelsieg krone.at, 8. September 2010.
  19. Steve Auch: Interview mit Hans Kammerlander uptothetop.de, 19. März 2012.
  20. Thomas Rottenberg: Die Wandlung des Skyrunners derstandard.at, 28. November 2011.
  21. Christian Stangl: Mit dem Rad zum Kanchenjunga alpin.de, 18. August 2011.
  22. Christian Stangl – Sieg am Kanchenjunga, Rückkehr am K2 bergsteigen.com, 15. August 2011.
  23. Kammerlander: Erster auf allen "Seven Second Summits" alpin.de, 5. Jänner 2012.
  24. Eberhard Jurgalski: Fakten, Zweifel und „Arschlöcher“ Outdoorblog auf tagesanzeiger.ch, 16. Mai 2012.
  25. Andreas Lesti: Hans Kammerlanders scharfer Grat faz.net, 3. April 2012.
  26. Extrembergsteigen: Stangl bezwingt den K2 spiegel.de, 3. August 2012.
  27. Video: Stangl war auf dem Gipfel des K2 alpin.de, 13. August 2012.
  28. Christian Stangl stellte Video von K2-Gipfel ins Internet nachrichten.at, 9. August 2012.
  29. Triple Seven Summits bergsteigen.com, 29. August 2013.
  30. a b Christian Stangl: Mawenzi skyrunning.at (archivierte Website).
  31. Christian Stangl: Sumantri – der Zweithöchste von Ozeanien skyrunning.at (archivierte Website).
  32. Ngga Pulu, Indonesia peakbagger.com (englisch), abgerufen am 18. Februar 2021.
  33. Ein Wettlauf um 21 Gipfel nzz.ch, 11. April 2013.
  34. Christian Stangl: Shkhara skyrunning.at (archivierte Website).
  35. a b Höchste Berge der Kontinente: Stangl schafft den „Triple Seven Summits“ spiegel.de, 28. August 2013.
  36. Alpiner Rekord – Christian Stangl hat die „Triple Seven Summits“ bezwungen Tiroler Tageszeitung, 27. August 2013.
  37. Stangl hat Puzzle komplett: „Triple Seven Summits“ nachrichten.at, 27. August 2013.
  38. Eberhard Jurgalski: Alpine History – Triple Seven Summits finished 8000ers.com, 27. August 2013.
  39. a b Eberhard Jurgalski: Tabelle der Triple Seven Summits mit Besteigungsdaten von Stangl und weiteren Bergsteigern (PDF-Download).
  40. a b Druckfrisch: Christian Stangl steht im Guiness Buch, alpin.de, 10. September 2014.
  41. Christian Stangl im Guinness Book of World Records bergsteigen.com, 18. September 2013.
  42. Drei Weltrekorde: Die 21 Gipfel – und eine Kuriosität – des Christian Stangl faz.net, 15. September 2013.
  43. Stangl Completes Triple Seven Summits climbing.com, 28. August 2013, Update 18. Dezember 2015.
  44. Christian Stangl in vetta allo Shkhara: è il primo sulle “triple seven summits” montagna.tv, 29. August 2013 (italienisch).
  45. Weltrekord: Triple Seven Summits bestiegen bergsteiger.de, 29. August 2013.
  46. Christian Stangl completes the Triple Seven Summits British Mountaineering Council, 29. August 2013.
  47. Lindsay Griffin: Completion of Triple Seven Summits, in: American Alpine Journal 2014, Bd. 56, S. 365.
  48. Guinness World Records: First person to climb the Triple Seven Summits
  49. Guinness World Records: First person to climb the Second Seven Summits
  50. Guinness World Records: First person to climb the Third Seven Summits
  51. Curriculum Vitae skyrunning.at (archivierte Website), siehe auch das Menü Triple Seven Summits mit Angaben zu 21 Bergen.
  52. Stangl, Kren: Skyrunner, S. 144.
  53. Christian Stangl: Neue Route auf 6.110 Meter hohen Anden-Gipfel entdeckt. 31. Dezember 2022, abgerufen am 15. Januar 2023.
  54. Stangl, Kren: Skyrunner, S. 9, 222, 238.
  55. Christian Stangl Persönliche Website